Neues aus dem Ketos Verlag – männliche Lyrik und weibliche Poesie

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Sendereihe: Frühjahr 2022
Produktionsdatum: 18.03.2022


Vítězslav Nezval (K. Čapek, G. Apollinaire): Ein Dichter bei Nacht

Anthologie der Gedichte. Mit einem Krimi von Karel Čapek und dem Gedicht „Zone“ von Guillaume Apollinaire im Anhang, herausgegeben und übersetzt von Ondřej Cikán.

„Der große tschechische Poetist und Surrealist Vítězlav Nezval (1900–1958) ist ein Phänomen: Kaum jemand hat es geschafft, der Sprache zu einer solchen Schönheit zu verhelfen. Der Dichter und Übersetzer Ondřej Cikán hat diese Schönheit nun ins Deutsche gebracht. Das Zentrum der Anthologie „Ein Dichter bei Nacht“ bilden Nezvals virtuose Langgedichte „Für die Nacht“ und „Edison“, die in Tschechien bis heute populär sind. Vervollständigt werden sie durch Gedichte aus verschiedenen Schaffensperioden, z.B. „Cocktails“, „Totenglocke für Otokar Březina“, „Ein Tüchlein und Adieu“ und „Strophen über Prag“.  Im Anhang findet sich einerseits ein Krimi mit dem Titel „Der Dichter“ von Karel Čapek, in dem Nezval liebevoll aufs Korn genommen wird; und andererseits das berühmte Gedicht „Zone“ von Guillaume Apollinaire, dessen tschechische Übersetzung Karel Čapeks die tschechischen Poetisten zur Entwicklung eines eigenen Genres, des „Zonengedichts“, inspiriert hat.“ (Quelle: Ketos Verlag)

Jana Černá = Honza Krejcarová: Totale Sehnsucht

ausgewählt und übersetzt von Martina Lisa mit einem Nachwort von Matteo Colombi

„Jana Černá (auch bekannt als Honza Krejcarová, 1928–1981) war die Femme fatale des Prager „Undergrounds“ der 1950er Jahre. Mit ihrer provokanten Poesie bot sie einerseits eine erotisch-weibliche Perspektive auf die innigsten menschlichen Sehnsüchte, andererseits sind ihre Gedichte auch ein Ausdruck des Widerstands gegen den Stalinismus. Jana Černás Liebesbrief an Egon Bondy gilt als Meisterwerk der tschechischen erotischen Literatur. Die Auswahl „Totale Sehnsucht“ enthält außerdem Černás psychoanalytisches Prosawerk „Clarissa“ und ihre Reportagen aus dem Frauengefängnis, wo sie eine einjährige Haftstrafe absitzen musste.  Der Prager „Underground“ war zunächst vom Surrealismus der Zwischenkriegszeit geprägt. Diesen entwickelten Jana Černás Kollegen und Verehrer Egon Bondy und Ivo Vodseďálek zum Totalen Realismus weiter – einem Gegenstück des zur Staatskunst erhobenen Sozialistischen Realismus. Jana Černá war Tochter der Journalistin Milena Jesenská und des Architekten Jaromír Krejcar.“ (Quelle: Ketos Verlag)

Der Verleger und Übersetzer Ondřej Cikán im Gespräch mit Susanne Peter. Die Bücher sind im Ketos Verlag erschienen.

Beteiligte:
Černá Jana (Autor/in)
Ondřej Cikán (Verleger/in)
Peter Susanne (Redakteur/in)