„Márta wächst im sozialistischen Budapest auf, am Plattensee, wo sie herrliche Sommer mit ihrer Cousine Theresa verbringt. Doch ohne Theresa ist es einsam, und nach ihrem Schulabschluss entflieht Márta dem trinkenden Vater und reist zu ihr nach Ost-Berlin. Die Freundin nimmt sie mit in die Welt der künstlerischen Boheme, in Hinterhauswohnungen und verrauchte Kneipen, zur Lesung des jungen, regimekritischen Schriftstellers Konstantin.
Er ist umwerfend, rätselhaft, gequält. Beide verlieben sich in ihn, und natürlich ist die extrovertierte und selbstsichere Theresa die Glückliche – bis sie durch einen verhängnisvollen Umstand verhaftet wird. Zwischen den Verbliebenen entsteht eine gefährliche Nähe, ein Verrat liegt in der Luft, der Márta noch Jahrzehnte später verfolgen wird. Aber waren sie damals nicht alle gleichermaßen unschuldig? Und wird es ihr jemals gelingen, aus Theresas Schatten zu treten?“ (Quelle: Insel Verlag)
Nikoletta Kiss, selbst in Budapest geboren und in Ostberlin aufgewachsen, entführt uns auch in ihrem zweiten Roman in die Zeit vor der Wende, in die Lebensrealität des Sozialismus der damaligen Ostblockstaaten. Ihre Figuren repräsentieren mögliche Schicksale, wie sie Bürger:innen in Ungarn und der DDR widerfahren sein könnten. Dabei führt sie uns vor Augen, wie – verschärft durch die Gegebenheiten in einem repressiven politischen System – einzelne Handlungen und oft kleine Entscheidungen unser Leben bestimmen und wie leicht es ist, ungewollt Schuld am Leiden anderer zu tragen. Rückkehr nach Budapest ist aber auch eine lebensechte und vielschichtige Liebesgeschichte, zwischen Dreiecksbeziehung und Selbstliebe.
Nikoletta Kiss im Gespräch mit Daniela Fürst. Das Buch ist im Insel Verlag erschienen.
Beteiligte:
Autorin: Nikoletta Kiss
Redakteurin: Daniela Fürst
