„Wie entkommt man dem Blick des Vaters oder dem des Lehrers? Maria ist jung und rebellisch, ihre Augen sehen mehr, als sie sehen sollten. Fliegen wie die Vögel um Mutters Trauerweide wollte sie schon als Kind. Nun folgt sie der schönen, dunkelhäutigen Isabelle, die sie während eines Sprachkurses in Marseille kennengelernt hat, nach Kalifornien. Die Neue Welt empfängt sie mit Musik und breiten Freeways. Mit einem Sommer, der selbst im Winter nicht vergeht, und einer Sprache, die alles Vergangene auszulöschen verspricht. Doch neben glatten Fassaden und vermeintlichen Familienidyllen findet Maria auch deren Kehrseiten. Versteckten Rassismus und latente Gewalt. Verletzte Kinderseelen und therapiesüchtige Erwachsene. Ausgerechnet bei einem Exil-Äthiopier, dessen Italien-Trauma durch das Mädchen aus dem Land Mussolinis wieder aufbricht, findet Maria den nötigen Halt. Und schließlich den Weg zurück in die eigene Sprache, der sie sich zaghaft stellt. Anne Marie Pircher legt einen packenden und berührenden Roman vor, der kraftvoll und poetisch die innere und äußere Welt einer jungen Frau in den 1980er Jahren auslotet. Eine Welt, die bei aller Abgründigkeit voller Musik und Leben ist.“ (Quelle: Edition Laurin)
Anne Marie Pirchers Protagonistin Maria sucht der Enge ihres Lebens, ihres Heimatortes und der Herkunftsfamilie zu entfliehen. Und Maria sucht sich selbst, mit dem Willen, die ewig gleichen Umwege in Form der Erwartungen und Vorstellungen der anderen dabei nicht mehr zu gehen. Selten wird von Mut und Stärke so still und unheroisch, zugleich aber so eindringlich und authentisch erzählt.
Anne Marie Pircher im Gespräch mit Daniela Fürst. Das Buch ist der Edition Laurin erschienen.
Beteiligte:
Anne Marie Pircher (Autor/in)
Daniela Fürst (Redakteur/in)